Gelten die Abstandsregeln für die Black Live Matters Bewegung nicht?

Es gibt gerade viel zu gewinnen und viel zu verlieren. Natürlich sind Massenveranstaltung in Zeiten einer Pandemie mit tragischen Schicksalen, Verlusten und noch unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen für unsere und die nachfolgenden Generationen eigentlich unvorstellbar.
Aber ist es erträglich diese tragischen Schicksale, Verluste und wirtschaftliche Nachteile für sich und nachfolgenden Generationen durch seine Hautfarbe garantiert zu haben?

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Wir wägen bei allen Lebensentscheidungen Risiko und Gewinn ab und unsere Gesellschaft ist gerade unter enormem Stress. Wenn ich mir jedoch die Parks und die Seen in München und Bayern anschaue ist die Missachtung von Corona-Regeln wohl in Ordnung, wenn nur eine Hautfarbe vertreten ist.
Die Demonstranten trugen gestern Mundschutz, waren an der freien Luft und zumindest am Königsplatz auch mit etwas Abstand unterwegs.
Es gibt keinen perfekten Protest und egal wie protestiert wird, es wird immer Gegenstimmen geben, die durch die Art des Protestes die komplette Idee ins Abseits schieben wollen. Protest gegen ein System kann per Definition nicht systemkonform ablaufen. Das soll kein Aufruf zu Randale sein.

Die Polizeigewerkschaft Berlin hinterlässt mit ihrem Post hier einen sehr bitteren Beigeschmack und präsentiert für mich persönlich hier einen Aspekt des im System verankerten Rassismus, den ich in unserer Gesellschaft geheilt und auskuriert sehen möchte. Zur selben Zeit kommt es in Berlin und Hamburg zu Polizeigewalt am Rande der Demos.

Apropos heilen und auskurieren, die größten Risikogruppen für einen schweren Infektionsverlauf waren höchstwahrscheinlich aus rein epidemiologischen Gründen weit und breit nicht zu sehen. Die haben wohl weit mehr als die nötigen 1.5 m Abstand zu Rassismus und seinen Folgen für unsere Mitmenschen.

Vielen Dank an die Leader der POC und Demonstranten für die inklusive und friedliche Art des Protestes.